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Der Aufbau unserer Blumenfarm


In meinem allerersten Blog-Post möchte ich etwas über den Aufbau unserer Farm erzählen. Wie wir die ersten Monate der Betriebsgründung erlebt und durchlebt haben.


Es war auf jeden Fall fordernd. Da möchte ich nichts vormachen. Wir sind oft an unsere Grenzen gekommen. Aber ganz egal, wie anstrengend etwas war, ganz egal, wie müde und erschöpft wir waren, nie haben wir daran gezweifelt, dass es das Richtige ist, unserem Traum zu folgen und uns mit dem Schnittblumen-Anbau selbstständig zu machen.


Die Liebe zu unserer Stadt Berlin mit der Lieber zu unseren Blumen vereinen zu können - das erfüllt uns mit so viel Freude!


Hier kommt also ein kleiner Einblick in die ersten Monate unseres

Flower Farmer - Daseins.


Wir haben letztes Jahr im August (2020) mit dem Aufbau der Blumenfarm begonnen. Es war schon lange unser Traum, selber Schnittblumen in der Stadt anzubauen. Blumen, die ohne Pestizide und Insektizide wachsen, nicht mineralisch gedüngt werden und nicht weit reisen, bis sie bei Kund:innen ankommen. Morgens in aller Frühe Blumen zu ernten und sie dann ganz frisch auszufahren, ist einfach erfüllend.


Wir mussten lange suchen, bis wir eine Anbaufläche gefunden haben und die freudige Nachricht, dass es endlich geklappt hat, fiel mit einer weiteren wunderbaren Nachricht zusammen: dass wir unser zweites Kind erwarteten.


So kam unser Sohn nur zwei Monate, bevor wir die Fläche übernehmen konnten, zur Welt. Betriebsgründung fiel mit Wochenbett zusammen und das Jahr 2020 wird uns nicht nur als das Pandemie-Jahr in Erinnerung bleiben, sondern auch als das Jahr, in dem wir alles gegeben haben, um unseren Traum zu erfüllen und gleichzeitig glückliche und erschöpfte Eltern unseres zweiten Kindes wurden.


Die ersten Monate auf der Farm waren eine große Herausforderung. Während Reuben hunderte Schubkarren Kompost auf den Beeten verteilt hat, habe ich, Imke, (oft mit Baby in der Trage) Blumenzwiebeln gepflanzt und erste Samen ausgesät.


Wir machen alles per Hand, ohne Maschinen. Unsere Beete haben wir angelegt, indem wir Pappe ausgelegt und dann Kompost aufgehäuft haben. So darf das wertvolle Bodenleben intakt bleiben.



Nachdem also im Herbst viele, viele Blumenzwiebeln gesetzt wurden, war der Dezember der Monat des Planens: z.B. Beet- und Anbauplanung und Saatgutbestellungen. Mit der Pandemie weiterhin in vollem Gange hat sich die Planung für die Saison aber schwer gestaltet. Nur eines stand immer für uns fest: wir möchten unbedingt direkt an Kund:innen verkaufen. Einerseits liegen uns die Blumen am Herzen und wir möchten sicher gehen, dass sie in bester Qualität ankommen und dazu kommt, dass wir einfach gerne mit anderen Menschen zu tun haben und die Freude, die wir erleben, wenn wir unsere Blumen überreichen, ist unbezahlbar!


Im Januar begann dann schon die Aussaat der ersten Jungpflanzen. Weil die Infrastruktur dafür auf der Farm noch nicht vorhanden war und immer noch nicht ist, geschieht die komplette Anzucht in unserem Zuhause. Wir freuen uns schon sehr darauf, die Anzucht auf die Farm verlagern zu können. Bisher haben wir tausende Samen gesät, in den Abendstunden, wenn unsere Kinder schlafen.


Das Wissen zum Anbau haben wir uns in den letzten Jahren stetig angeeignet durch Lesen, Recherchieren, Online-Workshops und den Austausch mit der Slowflower-Bewegung. Wir lernen weiterhin unerlässlich Neues und jedes Jahr verläuft anders. Eine Sorte, die in einem Jahr wunderbar wächst, will im nächsten Jahr überhaupt nicht gedeihen. Das Wetter, Schädlinge, Krankheiten… all das lässt sicher nie Langeweile aufkommen!


Es ist unglaublich, welche Kräfte man entwickeln kann, wenn man seinem Traum folgt.


Eine der zwei größten Herausforderungen ist tatsächlich, auch mal eine Pause einzulegen. Die andere große Herausforderung ist, die richtigen Preise für die geliebten Blumen zu finden. Wenn wir könnten, würden wir aller Welt Blumen schenken. Aber wie mit den Pausen ist es mit den Preisen: wir möchten diesem Traum lange nachgehen und müssen deshalb nachhaltig und realistisch denken und planen. Wir haben bisher unglaublich viel gelernt und freuen uns darauf, immer mehr neues Wissen und neue Erfahrungen aufzusaugen.


Eines steht aber fest: die Liebe, die wir für die Arbeit auf dem Feld und unsere Blumen empfinden, ist immer noch die Gleiche, wie sie es vor Jahren war, als dieser Weg mit dem Besuch einer Flower Farm in den USA begonnen hat.


Für mich, Imke, war der Garten meiner Oma immer ein magischer Ort. Ein Ort, an dem ich eintauchen konnte in ganz andere Welten. Ich sehe, dass es meiner Tochter auf unserer Blumenfarm genauso geht.

Mein großer Wunsch ist, dieses Gefühl mit unseren Blumen in die Häuser und Leben vieler, vieler Menschen bringen zu können. Ein bisschen Magie, ein bisschen Natur, ein bisschen Ruhe und viel, viel Freude.


Herzlichst

Imke

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